Welche Kriterien erleichtern Lehrer:innen die Auswahl von Erklärvideos für den Einsatz im Geographieunterricht?
Forschungswerkstatt: „Digitalisierung und Bildungsmedien“ 2020/21 – Fabian Buck / Andreas Hedrich
Autorinnen: Eliska Drews, Fritzi Fischer
Zusammenfassung: Ein praktisches Hilfsmittel für den (digitalen) Unterricht sind Erklärvideos. Diese sind auf Plattformen wie Youtube sehr leicht für alle zugänglich. Was es jedoch schwierig macht, ist die schiere Masse an Videos, da Jede:r mit einem kostenlosen Account Videos veröffentlichen kann. Daher stellte sich die Frage, wie möglichst zeitökonomisch ein Erklärvideo ausgewählt werden kann und anhand welcher Kriterien dies erfolgen sollte, um ein qualitativ hochwertiges Video für den Unterricht zu wählen. Da die beiden Forschenden das Fach Geographie studieren und es hierzu noch keine Forschung bzw. explizit geographiespezifische Tools gibt, wurden die Kriterien auf den Geographieunterricht hin ausgelegt.
Methode: Die Ableitung der Kriterien aus bereits vorhandener Literatur folgte den Prinzipien einer qualitativen Inhaltsanalyse, wobei die Formulierung der Kriterien deduktiv erfolgte. Die Anwendung des Kriterienkatalogs zur Beurteilung der Qualität von Erklärvideos übernahmen 10 Geographielehrer:innen und angehende Geographielehrer:innen mittels einer digitalen pfadbasierten Umfrage. Im Anschluss daran wurden die Teilnehmer:innen durch einen halbstrukturierten Fragebogen bezüglich ihrer Arbeitsweise mit dem Kriterienkatalog und zum Umgang mit Erklärvideos befragt. Im letzten Schritt erfolgte eine Reflektion der Ergebnisse inklusive Verbesserungen des Kriterienkatalogs für weitergehende Forschung.
Ergebnisse: Die teilnehmenden Befragten gaben allesamt deutliches Interesse am Thema an. Dies zeugt von der Relevanz des Bedarfs an einem Qualitätsprüfungstools für Erklärvideos. 70% der Teilnehmer:innen empfanden den Kriterienkatalog als gut verständlich und praktikabel. Weitere 60% würden den Kriterienkatalog weiter als Hilfsmittel für die Unterrichtsplanung verwenden. Es wurde vor allem betont, dass es sich um eine Entscheidungshilfe handelt und diese deutlich bestehende Mängel bewusst macht. Die Teilnehmenden stellten ein Kriterium als nicht relevant heraus, dieser Einschätzung können die Forschenden folgen. Ein Aspekt würde ergänzt werden, da hier ein großes Bedürfnis bei den Befragten deutlich wurde.