Forschungsfrage: Wie setzen Lehrkräfte der Hamburger Grundschulen (in Klasse 1-4) digitale Medien ein, um den Literaturunterricht bzw. das Lesen zu unterstützen?
Forschungswerkstatt: „Medienbildung und Schulentwicklung. Methoden und Konzepte auf dem Prüfstand“ 2022/23 – Andreas Hedrich
Autor*innen: Hannah S., Sophie S.
Zusammenfassung:
Für Lehrkräfte ist spätestens seit der Corona-Pandemie eine Auseinandersetzung mit digitalen Medien unausweichlich geworden. Die kürzlich publizierten Bildungspläne unterstützen den Denkanstoß aus der Forschung, digitale Kompetenzen bei den Hamburger SchülerInnen bereits frühzeitig zu fördern. Es ist demnach fraglich, wie Lehrkräfte auf diesen Wandel vorbereitet sind. Aus diesem Grund wird in dieser Forschungsarbeit die aktuelle Situation der Unterstützung des Deutschunterrichts durch digitale Medien an den Hamburger Grundschulen untersucht. Dabei sollte die Frage beantwortet werden, wie Hamburger Grundschullehrkräfte die digitalen Medien nutzen, um das Lesen im Deutschunterricht zu unterstützen. Es ging dabei um die Aspekte der kulturellen Teilhabe, der Integration sowie der digitalen Kompetenz, die an den Schulen durch digitale Medien gefördert werden könnten. Nutzen Lehrkräfte die bereitgestellten Angebote? Sind sie mit Medienformaten, die das Lesen unterstützen, vertraut? Das Ziel dieser Forschungsarbeit war es, diese Fragen beantworten zu können.
Methode:
Für die Beantwortung dieser Leitfragen wurde quantitativ geforscht. Es wurden den Hamburger Lehrkräften Online-Fragebögen über das Tool limesurvey zu Verfügung gestellt. Die Fragebögen enthielten überwiegend geschlossene Antwortformate. Dabei wurde das Alter, die Berufsjahre als Lehrkraft, der Sozialindex der Schule sowie die unterrichteten Fächer abgefragt. Zudem wurden Merkmale der technischen Ausstattung abgefragt. Dazu zählten die Fragen zu den technischen Geräten (Tablet, Laptop) sowie zu deren Ausstattung für eine Klasse (für jede/n Schüler/in oder als Klassensatz für die halbe Klasse). Außerdem wurde die Häufigkeit des Einsatzes von digitalen Medien im Deutschunterricht geprüft sowie die Begründung dazu eingefordert. Zuletzt wurde der Bezug zu den veränderten Bildungsplänen hergestellt, bei dem es um die Vertrautheit sowie die Zustimmungstendenzen zu den Veränderungen ging.
Ergebnisse:
An der Online-Umfrage haben insgesamt 25 Deutschlehrkräfte von unterschiedlichen Grundschulen teilgenommen. Ein Ziel bestand darin, eine möglichst breite und gleichmäßige Verteilung des Sozialindexes zu erreichen. Die Auswertung der Fragebögen zeigt, dass digitale Medien im Schulalltag durchaus einen Einsatz haben. Die gleichmäßige Verteilung des Sozialindexes zeigt, dass unabhängig des Indexes die technische Ausstattung, um den digitalen Einsatz zu ermöglichen, in den Hamburger Grundschulen gegeben ist. Es werden an allen Schulen Laptops und Tablets mindestens als Klassensatz für die halbe Klasse bereitgestellt.
Zudem zeigt sich, dass digitale Medien im Literaturunterricht als Unterstützung der Lesekompetenz eingesetzt werden. 48% der an der Umfrage teilnehmenden Deutschlehrkräfte setzen digitale Medien mehrfach in der Woche ein, um die Lesekompetenz zu fördern und 40% setzen digitale Medien ein Mal die Woche oder seltener ein. Die am häufigsten genutzten Apps, um das Lesen zu fördern, sind Anton und Antolin. Dies spiegelt auch den aktuellen Forschungsstand wider.