Ermöglichen phänomenologische Vignetten pädagogische Professionalisierung?

Forschungswerkstatt: „Phänomenologische Perspektiven auf Digitalisierung“ 2020/21 – Fabian Buck / Andreas Hedrich

Autor: Arne Gildenast

Zusammenfassung: Die philosophische Phänomenologie wirbt für einen unverstellten Blick auf die Dinge, losgelöst von theoretischen Überbauten, vorläufigen Urteilen und allzuschnellem Verständnis. Doch wie kann diese Perspektive für die Lehrkraft erfahrbar und fruchtbar gemacht werden? Dieser Frage bin ich nachgegangen und habe in einem Selbstversuch die Methode der phänomenologischen Vignettenarbeit ausprobiert und ihre Wirkung auf mich reflektiert. Bei dieser Methode werden Unterrichtssituationen wahrgenommen und im Anschluss in einem knappen Text, der Vignette, verschriftlicht.

Methode: Mir ging es um zwei Ebenen: Erstens um die Erarbeitung von fünf Vignetten an meiner Kernpraktikumsschule und zweitens um die konsequente Reflektion des Prozesses und die Einschätzung der Wirkung auf mich selbst.

Ergebnisse: Die Arbeit an den Vignetten hat meine Fähigkeit zur Wahrnehmung bereichert. Zunächst stellten die Forderungen der Phänomenologie eine Hürde da. Aber durch die explizite Beschäftigung mit meinen Wahrnehmungsmodi gelangte ich zu einem reflektierteren Umgang mit den Sachen, die sich zeigen. Ich wurde mir der Vorläufigkeit aller Eindrücke stärker bewusst. Dadurch gewinne ich einen differenzierteren Blick, der für meine eigene Professionalisierung an vielen Stellen fruchtbar gemacht werden kann.


Der Präsentation in Form eines Podcasts liegt die Hoffnung zugrunde, dass hierdurch das Entscheidende, der selbsttätige Prozess, besser vermittelbar ist.