Kann das Erlernen einer Fremdsprache durch das Einbringen von Musik in den Fremdsprachenunterricht positiv beeinflusst werden?
Forschungswerkstatt: „Phänomenologische Perspektiven auf Digitalisierung“ 2020/21 – Fabian Buck / Andreas Hedrich
Autor*innen: Lea Mia Burkhardt und Elsa Marie Bästlein
Zusammenfassung: Zunächst wollten wir den Fokus auf privat rezipierte Musik der Schüler*innen legen, haben uns dann aber wegen einiger Unstimmigkeiten dagegen entschieden. Nach längerem Überlegen und dem Anlesen von theoretischen Grundlagen haben wir schließlich die konkrete
Leitfrage „Können wir Reaktionen bei den SuS auf die Musik erkennen, die darauf schließen lassen, dass sie den Rhythmus und die Melodie zur Bearbeitung der Aufgabe nutzen?“ entwickelt. Dazu muss gesagt werden, dass wir in Absprache mit Lehrkräften eine Unterrichtseinheit im Fach Englisch konzipiert haben, die als Grundlage unserer Forschung fungiert. Dieses Material kann im Folgenden eingesehen werden.
https://www.youtube.com/watch?v=fWIhHTfJ34M
Methode: Ethnografische Beobachtung ausgewertet mit qualitativer Inhaltsanalyse
- ethnografische Beobachtung = qualitativer Forschungszugang, es werden in der eigenen Gesellschaft kulturelle Praktiken von sozialen Gruppen erforscht, es wird versucht, aus der Perspektive der Untersuchten Sinnzusammenhänge nachzuvollziehen; Basis für die Informationsbeschaffung → in einem bestimmten Zeitabschnitt Teilnehmen der Forschenden in das zu erforschende Geschehen
- qualitative Inhaltsanalyse = Einteilung des Beobachteten in induktive Kategorien
- zusammenfassende Inhaltsanalyse: Reduktion des Ausgangstext auf Kurzversion
- explizierende Inhaltsanalyse: Konkretisierung des Textes, Hinzuziehen von Hintergrundinformationen
- strukturierende Inhaltsanalyse: Kurzversion wird unter theoretischen Fragestellungen geordnet und Gliederung wird anhand des Erstellen einer Kategorienbildung vorgenommen
Ergebnisse:
- keine repräsentative Studie
- einige der theoretischen Erkenntnisse (Einfluss der Musik auf den Fremdsprachenunterricht) sind in der Praxis schwer bis gar nicht (für uns) messbar, z.B. Auswirkungen der Musik auf die Hirnströme, Ausschüttung von Hormonen beim Hören von Musik, Aspekt der Motivation
- Beobachtungen bleiben stets subjektiv und selektiv
- Hinweise auf langfristiges Behalten, Schüler*innen singen das Lied noch mindestens eine Woche nach der Unterrichtseinheit.
- Reaktionen während des Hörens: Mitklatschen, mitsingen, wippen, die Finger im Takt klatschen.
- allgemein: überwiegend positive Reaktionen
- Schüler*innen merken sich Text und/oder Melodie: Die meisten merken sich Text und/oder Melodie und können diese wiedergeben. Einige können den Text nach der UE auswendig.
- Beobachtbare Bezüge der Schüler*innen auf das Lied während der Bearbeitung der Aufgabe: Keine (beobachtbaren) Bezüge. Schüler*innen nutzen Text und/oder Melodie zur Bearbeitung
- Allgemein:
- erfolgreiche Feldforschung war möglich trotz COVID-19-Pandemie
- richtige Wahl unserer Forschungsfrage mithilfe der ethnografischen Beobachtung nachzugehen und diese mit der qualitativen Inhaltsanalyse auszuwerten