Welche Auswirkungen hat das Verhalten von Schüler*innen vor dem offiziellen Beginn eines Sportunterrichts auf den Unterrichtsverlauf?

Forschungswerkstatt: „Phänomenologische Perspektiven auf Digitalisierung“ 2020/21 – Fabian Buck / Andreas Hedrich

Autor*innen: Niklas Liebke und Adrian Röske

Zusammenfassung: Diese Arbeit wirft einen Blick auf Unterrichtsstörungen und wie diese im Sportunterricht entstehen. Im Fokus steht hierbei das Schüler*innenverhalten. Als angehende Sportlehrer haben wir hierfür im Rahmen des Kernpraktikums Beobachtungen an zwei Hamburger Schulen durchgeführt.

Es ging um die Frage, ob sich in der Leerlaufphase vor dem eigentlichen Unterrichtsbeginn Beobachtungen beim Verhalten der Schüler*innen machen lassen, die sich bis in den laufenden Unterricht erstrecken und dort für Unterrichtsstörungen sorgen.

Darüber hinaus verfolgt diese Arbeit das persönliche Interesse, die durch die Analyse und Auswertung der Beobachtungen erlangten Ergebnisse auf den Lehrberuf zu transferieren.

Methode: Ethnographische Beobachtung ausgewertet mit qualitativer Inhaltsanalyse (Kuckartz, 2018)

  • Ethnographie gewährt die Möglichkeit, die Ganzheitlichkeit des Forschungsfeldes und damit verbunden auch das Agieren der handelnden Akteure nachzuzeichnen (Lüders, 2000)
  • Feldforschung: Durchführung teilnehmender Beobachtungen, um die komplexen Situationen und Zusammenhänge erfassen zu können
  • Durchführung an 2 verschiedenen Schulen gestützt auf zuvor bestimmten Beobachtungsdimensionen zum Erreichen einer Vergleichbarkeit
  • Auswertung:
  • qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018) gemäß der Guideline zur induktiven Kategorienbildung am Material
  • konsuelles Codieren zur Erhöhung der Interraterreliabilität (Hopf & Schmidt, 1993)
  • Auswertung der gebildeten Kategorien in den Bereichen Leerlaufphase und Unterrichtsverlauf/Unterrichtsstörung (Beobachtungsprotokoll = Auswertungseinheit)

Ergebnisse:

  • Studie:
  • auffälliges Verhalten bzw. auffällige Interaktionen in den Leerlaufphasen setzten sich in den meisten Fällen im Unterrichtsverlauf fort und kulminierten in einer/ mehreren Unterrichtsstörung/en
  • Zunahme der Intensität bei den jeweiligen Verhaltensweisen der Schüler*innen im Unterrichtsverlauf
  • die Unterbrechung der Progression auffälligen Verhaltens, eines Konflikts etc. konnte in keiner Beobachtung erkannt werden
  • Allgemein:
  • Studie kann nicht als repräsentativ gelten
  • Auswahl der Forschungsmethode war für das Forschungsinteresse angemessen und zielführend
  • trotz CoViD – 19 war eine Feldforschung möglich – dennoch ein limitierender Faktor in Bezug auf die Vielzahl der Beobachtungen