Forschungsfrage: Wird die Verständlichkeit von Lernkarten für SuS verschiedener Jahrgänge beeinflusst, je multimedialer die Lernkarte ist?

Forschungswerkstatt: „Medienbildung und Schulentwicklung. Methoden und Konzepte auf dem Prüfstand“ 2021/22 – Andreas Hedrich

Autor*innen: Leif Plagge & Géraldine Bergeonneau

In dem Seminar „Forschungswerkstatt Teil II: Medienbildung und Schulentwicklung. Methoden und Konzepte“ beschäftigten wir uns mit der Verständlichkeit der Schüler*innen aus verschiedenen Jahrgängen von multimedialen Lernkarten im Sportunterricht. In diesem Kontext erstellten wir 3 verschiedene Lernkartentypen zu dem Thema „Fitness“. Die Multimedialität der Lernkarten steigerte sich von Woche 1 mit Text und Bild zu Woche 2 mit Text und QR-Code zu Woche 3 mit Text, Bilder und QR-Code. Wir konzipierten zu den Lernkarten passende Unterrichtseinheiten und führten diese binnen 3 Wochen in den Jahrgängen 8 und 11 durch. Der Kontext zu den digitalen Medien ist hierbei, dass auf 2 der Lernkartentypen ein QR-Code abgebildet war, den die Schüler*innen mit Hilfe der vorher ausgeteilten Tablets scannen konnten. Die QR-Codes zeigten dann Videos von der korrekten Bewegungsausführung der jeweiligen Fitnessübung auf. Am Ende der jeweiligen Unterrichtseinheit wurde ein Fragebogen mit geschlossenen Fragen an die am Unterricht teilnehmenden Schüler*innen verteilt, wo die Verständlichkeit der jeweiligen Lernkarten beurteilt werden sollte. Die Antworten dieses Fragebogens wurden in der Auswertung miteinander verglichen.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Nutzung der Lernkarten von Woche zu Woche einfacher wurde. Dies kann zwei unterschiedliche Gründe haben. Zum einen ist es möglich, dass mehr Multimedialität die Nutzung vereinfacht. Zum anderen ist es möglich, dass die Nutzung von Lernkarten erst einmal erlernt werden musste. Diese Vermutung lässt sich durch die Ergebnisse zur Verständlichkeit der Lernkarten stützen. Zudem empfanden die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse die Lernkarten stets als komplexer als die SuS der elften Klasse.
Eine weitere Erkenntnis der Arbeit ist, dass das Medium Bild einfacher zugänglich erscheint als das Medium Film. Dies lässt sich an zwei Stellen der Auswertung sehen. So ist eine regelmäßige Nutzung der Lernkarten besser vorstellbar bei denen, die Bilder enthalten, gegenüber der Lernkarte, die keine Bilder enthält. Zudem wurde die Lernkarte, welche lediglich aus Text und QR-Code, welcher zu dem angehängten Video führte, bestand, als komplexer bewertet als die anderen Typen von Lernkarten.
Daran anschließen lässt sich aufzeigen, dass die Integration der Medien in den Aufbau der Lernkarte von Woche zu Woche schlechter bewertet wurde. Dies könnte zum einen daran liegen, dass SuS Lernkarten mit integriertem Video aus dem Schulalltag nicht gewöhnt sind. Zum anderen könnte der Grund dafür sein, dass die Zuordnung des Textes zu den dazugehörigen Stellen in einem Video auf einer Lernkarte nicht möglich ist, der Text und das Video stehen dementsprechend getrennt voneinander (Woche 2), sowie die Vielzahl von Medien für einen schlechteren Überblick sorgen könnten (Woche 3).