Welche Rolle könnte/kann eine Lehrkraft als Social-Media-Scout im Kontext
Schulentwicklung verändern bzw. fördern?

Forschungswerkstatt: „Medienbildung und Schulentwicklung. Methoden und Konzepte auf dem Prüfstand“ 2022/23 – Andreas Hedrich

Autor*innen: Sarah Drevs, Malte Pamperien

Zusammenfassung: Social Media spielt im Leben vieler Menschen eine große Rolle. Als Plattform sich mit seinen Freunden auszutauschen und virtuell an ihrem Leben teilzunehmen, die neusten Koch-, Mode-, oder Einrichtungstrends zu verfolgen und sich so inspirieren zu lassen, als Diskussionsforum über zum einen relevante gesellschaftliche Themen und zum anderen belanglose „Spaßthemen“ oder als Plattform das Weltgeschehen zu verfolgen und aus erster Hand stets informiert zu sein.

In der Schule ist das Thema Social Media oft mit den Schlagwörtern „Gefahr“ oder „Ablenkung“ assoziiert. Als etwas, das nur in der Freizeit stattfinden darf, da es nicht beim schaffen in der Schule hilft. Immer wird auf die Gefahren von Social Media hingewiesen und in verschiedenen Projekten werden die Schüler:innen oder Eltern geschult.

In unserer Forschungsarbeit haben wir versucht die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Hierfür wurde die Idee eines Social-Media-Scouts entwickelt. Dieser ist eine geschulte Lehrkraft, die auf verschiedenen Social-Media-Plattformen Inhalte sucht, die im Unterricht für sie und ihre Kolleg:innen in ihrem Fach nutzbar sind. Außerdem sollte sie informiert über Trends und bei Schüler:innen beliebte Influencer:innen sein. Zusätzlich könnte sie sich auch mit datenschutzrechtlichen Details beschäftigen.
Warum? Aufgaben aus der Lebenswelt der Kinder motivieren die Schhüler:innen stärker. Sie fühlen sich mehr involviert und die Öffnung des subjektiven Konzepts wird realitätsnäher.
Auch die
Ein Beispiel: Die Schüler:innen haben im Physikunterricht die Frage geklärt „Wie funktioniert ein Kompass?“. Dieses Wissen sollen sie nun festigen. Auf YouTube und Twitch gab es eine zeitlang einen Trend, dass verschiedene Influencer:innen einen sogennnaten „Grundschultest“ gemacht haben, der die Frage „Wie funktioniert ein Kompass?“ beinhaltete. Den Schüler:innen wird nun ein Video von ihnen bekannten Influencer:innen gezeigt die jene Frage sehr unterhaltsam und nicht ganz richtig beantworten. Die Aufgabe der Schüler:innen ist nun einen Kommentar zu formulieren, der den Sachverhalt erklärt und die Fehler die im Video gemacht werden berichtigt. Dieser Kommentar muss nicht öffentlich gepostet werden, sondern darf auf Papier aufgeschrieben werden.

Methode: Qualitative Forschung, Leitfaden-Interviews, Grounded Theory (Strauss & Corbin, 1996)

Ergebnisse: Den Begriff des Social-Media-Scouts gibt es in dieser Form in der Forschung bis lang noch nicht. Unsere Interviews aber zeigen dass es ein gesteigertes Interesse gibt über eine solche Funktionsstelle in Schule zu sprechen. Unsere Interviews mit einer Lehrkraft einer Stadtteilschule und einem Schulleiter einer Grundschule, haben unsere anfängliche Definiton der Aufgaben eines Social-Media-Scouts erweitert. Beispielsweise der Social-Media-Scout als schaffende Kraft eines außerschulischen Lernorts mit Social Media Bezug. Die interviewten Personen wirkten an dem Konzept, dass ihnen vorgestellt wurde, interessiert. Wir sehen dies als Bestätigung dafür, dass in diesem Feld der Schulentwicklungsforschung noch weitere Forschung bezüglich des Social-Media-Scouts angestellt werden sollte. Da Social Media im Leben vieler junger Menschen eine immer größere Rolle spielt wird es auch in der Schule weiterhin ein allgegenwärtiges Thema sein. Bei all den Gefahren die mit den Schüler:innen zum Thema Social Media besprochen werden, ist es wichtig auch die guten Seiten zu nutzen, um die Schüler:innen bestmöglich auf dem Weg zu einer mündigen Bürger:in zu begleiten.