Autorin: Janna Kromer
Veranstaltung: Forschungswerkstatt zu den Prioritäten Themen der Erziehungswissenschaft Teil II: Umgag mit Heterogenität: Leistungsbeurteilung und Urteilsverzerrungen (Prof. Dr. Jan Retelsdorf) WiSe 2021/2022
Zusammenfassung:
Tests und Leistungsabfragen sind ständiger Begleiter in der Schullaufbahn aller Lernenden und Lehrenden. Die Erhebung des Lernstandes soll auf schriftlicher Ebene dabei helfen, den Unterricht zu gestalten und den Lernfortschritt der Schüler*innen zu ermitteln.
Standardisierte Schulleistungstests ermöglichen eine Rückmeldung für die LehrerInnen über den Leistungsstand der SchülerInnen. Nach dem ersten Halbjahr der 1. Klasse stehen für die Lernenden mehrere Tests an. Im Kernbereich Deutsch wird in Hamburg der SCHNABEL-Test durchgeführt, der auf der Grundlage der Bildungsstandards den Leistungsstand der Kinder abfragt. Die Forschungsarbeit hat sich mit der Wahrnehmung der LehrerInnen auseinandergesetzt und untersucht, ob und inwieweit die Ergebnisse des Tests mit den Einschätzungen der LehrerInnen übereinstimmten.
Vorgehen:
Für die Studie wurden die Testleistungen von 69 SchülerInnen mit der Einschätzung ihrer Lehrkräfte anhand eines anonymisierten digitalen Fragebogens verglichen.
Alle Ergebnisse wurden in SPSS anhand eines t-Tests für gepaarte Stichproben ausgewertet.
Ergebnisse:
Die Auswertung hat gezeigt, dass es einen signifikanten Unterschied zwischen den Prozenträngen aus den Tests und die Einschätzungen der Lehrkräfte gibt. Die LehrerInnen überschätzen dabei die Leistungen der SchülerInnen. Die Ergebnisse weisen einen mittleren Effekt auf.
Das Ergebnis der Untersuchung führt zu der Frage, wie die Abweichungen in konkreten Fällen zu bewerten sind und welche Folgerungen etwa die LehrerInnen mit den Unterschieden zwischen standardisierten Tests und ihren eigenen Einschätzungen der SchülerInnen umgehen.