Forschungsfrage: Welche Kriterien sind entscheidend für die Auswahl einer App im Geografieunterricht?

Forschungswerkstatt: „Medienbildung und Schulentwicklung. Methoden und Konzepte auf dem Prüfstand“ 2021/22 – Andreas Hedrich

Autor*innen: Anna Kellinghusen, Maleya Nemati, Andrea Gazdic & Giulia Michaelis

Zusammenfassung: Smartphones gehören für Jugendliche zum Alltag und sind somit Teil der Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler. Gemäß der JIM-Studie 2019 besitzen insgesamt 93% der Jugendlichen (12 – 19 Jahre, in Deutschland) ein Smartphone mit Touchscreen (berührungssensiblem Bildschirm). Somit ist es sinnvoll, den täglichen Umgang mit Smartphones auch in die Schulrealität mit einfließen zu lassen. Dies bietet sich besonders in dem Schulfach Geografie an, das ein medienintensives Fach ist. Applikationen (“Apps”) bieten Lehrenden die Möglichkeit ihren Unterricht neu, effizienter und kreativer zu gestalten. Allerdings ist es als Lehrkraft nicht einfach, eine gute App für den Unterricht zu identifizieren. Die Suchergebnisse, die bei „Google Play“ oder im „Appstore“ die besten Bewertungen besitzen, sind nicht automatisch die besten, sondern die am stärksten beworbenen. In der Literatur der Geografiedidaktik lassen sich verschiedene Ansätze einer geeigneten App für den Geografieunterricht finden. Im Rahmen dieser Forschung soll herausgearbeitet werden, welche Auswahlkriterien die Lehrkräfte ab Klassenstufe fünf heranziehen, um sich für eine passende App im Geografieunterricht zu entscheiden.

Methode: Für die Beantwortung der Forschungsfrage wurden Experteninterviews mit vier Lehrkräften der weiterführenden Schulen durchgeführt und ausgewertet. Dabei ist das Experteninterview als Erhebungsverfahren der qualitativen Forschung zugeordnet. In unserer Arbeit kam das problemzentrierte Interview zur Anwendung, da hier eine konkrete Themenstellung im Mittelpunkt stand. Die Befragten sollten ihre Erfahrungen und Empfindungen äußern und durften frei erzählen. Die Daten wurden durch ein Audiogerät aufgezeichnet und anschließend in ein Transkript überführt, wobei die einfachen Transkriptionsregeln nach Dresing & Pehl angewendet wurden.

Ergebnisse: Die Befragten kamen zu dem Schluss, dass die Kategorien Gezielter Einsatz, Handhabung/Bedienungsfreundlichkeit, Empfehlungen, Kosten, Gesundheit, Datenschutz und Inhalt für sie ausschlaggebende Kriterien für die Auswahl einer App sind. Im Vergleich zu dem Bewertungskatalog von Fr. Dr. Lea Schulz, scheinen diese Punkte dort inbegriffen zu sein. Sie stellt allerdings noch weitere Kriterien für die Auswahl einer geeigneten App wie zum Beispiel Lernfortschritt/Adaptivität, (Schrift-) Sprache, Differenzierung/Niveau oder Einstellungen, die individuell veränderbar sind mit auf.