Video-Essays auf der Webvideoplattform YouTube als digitales Medium für politische Bildung
Forschungswerkstatt: „Phänomenologische Perspektiven auf Digitalisierung“ 2020/21 – Fabian Buck / Andreas Hedrich
Autor*innen: Nora S.
Zusammenfassung: Digitale Medien sind tief in unsere Lebenswelt vorgedrungen und sind nicht nur selbst relevant, sondern strukturieren auch die Relevanzsetzung in ebenjener Lebenswelt. Doch kann eine politische Bildung auch innerhalb digitaler Medien gelingen? Ausgehend von dieser Frage wurde sich in diesem Forschungsprojekt mit dem YouTube-Phänomen BreadTube auseinandergesetzt, welches sich durch seine teils aufwendig produzierten Video-Essays auszeichnet, die sich aus linksliberaler Perspektive mit politischen und kulturellen Themen auseinandersetzen.
Video-Beispiel:
Methode: Das YouTube-Phänomen BreadTube wird anhand ausgewählter Inhalte vorgestellt und vor dem Hintergrund mehrerer empirischer Studien eingeordnet und im Hinblick auf theoretische Standpunkte bewertet.
Ergebnisse: In Rückbezug auf Wolfgang Klafkis Thesen zum Bildungsbegriff lassen sich die Video-Essays durchaus als Bildungsmedium begreifen. Laut Klafki bedeutet Allgemeinbildung die Konzentration auf Schlüsselprobleme unserer Gegenwart und der vermutlichen Zukunft und viele Themen, die Klafki als Schlüsselprobleme ausmacht, finden sich auch in den Video-Essays wieder. Im Sinne einer Bildung für alle, stellen die Video-Essays mit ihren alternativen Online-Ästhetiken auch eine Möglichkeit zur Überbrückung der Wissenskluft dar. Kritisch muss jedoch auch die algorithmische Empfehlung auf Plattformen wie YouTube betrachtet werden, die politische Bildungsprozesse beeinflussen kann.