Forschungswerkstatt: Partizipative Forschungswerkstatt (Dr. Katharina Silter, Dr. Wiebke Curdt)

Autor*innen: Numan Akhbar, Madeleine-Alin Cwiertnia, Tobias Giemza, Max Hauser, Saskia Franziska Pabel 

Zusammenfassung:

Welche Auswirkungen haben die Regelungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie auf unsere sozialen Beziehungen; wie reagierten die Menschen? Und, welche Bedarfe lassen sich ableiten: müssten Menschen (in solchen Krisen) pädagogisch unterstützt werden?

Diese Fragen stecken hinter dem in unserer Forschungsgruppe der Partizipativen Forschungswerkstatt im Sommersemester 2021 bearbeiteten Thema: „Corona und soziale Beziehungen“. Wir stellten uns die Frage: Wie haben sich die sozialen Beziehungen während der Corona-Pandemie entwickelt – zu drei verschiedenen Zeitpunkten?

Methode:

Wir führten drei qualitative Interviews mit einer Lehrkraft und einer/m Studierenden der Universität Hamburg und einer Person mit Lernschwierigkeiten. Befragt wurden sie rückblickend zu ihren sozialen Beziehungen vor der Corona-Pandemie, nach dem ersten Lockdown und zum Zeitpunkt des Interviews (nach 1,5 Jahren Corona-Pandemie).

Ergebnisse:

Ergebnis war, dass sich die Befragten vor der Corona-Pandemie in einem regelmäßigen Kontakt zu Freunden und Verwandten, auch außerhalb ihres Haushalts befanden. Der erste Lockdown sorgte für Unsicherheit bzgl. des richtigen Verhaltens gegenüber Verwandten und Freunden außerhalb des eigenen Haushalts. Viele soziale Beziehungen erfolgten in Distanz, als telefonische, digitale Kontakte. Nach 1,5 Jahren Corona-Pandemie ist festzuhalten, dass diverse Möglichkeiten gefunden wurden, soziale Beziehungen auf Distanz zu erhalten: Videokonferenzen, telefonieren, Messengerdienste, Sport draußen treiben; zunehmend wurden wieder Treffen mit Verwandten und engen Freunden organisiert. Deutlich wurde,  

  • dass nicht alle einen Zugang zu digitalen Kommunikationsmöglichkeiten (Endgeräten und Videokonferenzsystemen) haben.  
  • Und, dass die Situation von Familien mit Kindern besonders schwierig war: Eltern nahmen diverse neue Rollen (u.a. als Lehrkraft) ein und die familiäre Nähe brachte durchaus Konflikte mit sich.  

Die Corona-Pandemie zeigt nicht nur, wie wichtig soziale Beziehungen sind, sondern auch, dass wir lernen, mit Krisen umzugehen, hierfür allerdings pädagogische Unterstützung und kreatives Potenzial sehr hilfreich sein können.