Die Bereitschaft zur Nutzung digitaler Tools von Schüler*innen und Lehrkräften

Forschungsfrage: Inwiefern zeigen sich Gemeinsamkeiten und/oder Unterschiede bezüglich der Bereitschaft zur Nutzung digitaler Tools zwischen Lernenden und Lehrenden?

Forschungswerkstatt: „Medienbildung im Fachunterricht. Games, Tools und Medienkompetenz“ 2023/24 – Andreas Hedrich

Autor*innen: Amelie Reekers, Lennart Mertens, Frederike Schoder

Zusammenfassung: Die Nutzung von digitalen Medien im Unterricht ist fester Bestandteil der Hamburger Bildungspläne. Doch wie steht es um die Bereitschaft der Hamburger Lehrkräfte und Schüler*innen digitale Tools in den Unterricht zu integrieren? Insbesondere die Perspektive der Schüler*innen wurde in der bisherigen Forschung wenig beachtet. Aus diesem Grund haben wir im Rahmen unseres Forschungsprojektes nach der Bereitschaft zur Nutzung digitaler Tools auf Seiten der Schüler*innen und der Lehrkräfte gefragt. Neben der allgemeinen Bereitschaft zur Nutzung digitaler Tools wurden Gründe für die Nutzung sowie Bedenken im Hinblick auf die Verwendung digitaler Tools ermittelt. 

Methode: Die Datenerhebung wurde mittels eines standardisierten Online-Fragebogens an drei Hamburger Gymnasien sowie unter Lehramtsstudierenden der Universität Hamburg durchgeführt. Der Fragebogen bestand aus geschlossenen und halboffenen Fragen. Die Stichprobe der Umfrage umfasst 36 Schüler*innen der Oberstufe, sieben Lehrkräfte in Festanstellung sowie 13 Lehrkräfte in Ausbildung (Studium o. Referendariat). Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mittels deskriptivstatistischer Methoden mit dem Programm SPSS. 

Ergebnisse: Es konnte festgestellt werden, dass bei beiden Parteien – den Lernenden und den Lehrenden – allgemein eine große Bereitschaft zur Nutzung digitaler Tools vorhanden ist. Dies zeigte sich zum einen daran, dass digitale Tools mehrheitlich mehrmals die Woche im Unterricht genutzt werden. Zum anderen gab die Mehrheit der Befragten an, gerne häufiger mit digitalen Tools im Unterricht arbeiten zu wollen. 

Unterschiede in den Einstellungen von Lernenden und Lehrenden zeigten sich für bestimmte Bereiche. Dazu zählten die Einschätzung des eigenen Wissens über digitale Tools sowie die Bewertung des Potenzials von digitalen Tools zur Vermittlung von Unterrichtsinhalten. Die Lernenden schätzten ihren eigenen Bedarf an Wissen zur Nutzung der digitalen Tools deutlich geringer ein als die Lehrenden. Außerdem stimmte ein deutlich höherer Anteil an Lernenden der Aussage zu, dass Unterrichtsinhalte mit digitalen Tools besser vermittelt werden können als mit analogen Methoden. 

Im Hinblick auf die Bedenken zur Nutzung von digitalen Tools lassen sich ebenfalls Unterschiede zwischen Lernenden und Lehrenden feststellen: Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, fehlender technischer Ausstattung, mangelnder Kenntnisse und fehlender Zeit stimmten eher die Lehrenden zu. Dahingegen war der Anteil der Lernenden bei den Bedenken aufgrund des Verlusts von selbstständigem Denken und der Ablenkungsgefahr durch digitale Tools größer als bei den Lehrenden.