Können Smarte Tafeln die Medienkompetenz von Grundschüler*innen fördern? Eine Meinungsumfrage bei Hamburger Grundschullehrer*innen.

Forschungswerkstatt: „Digitalisierung und Bildungsmedien“ 2020/21 – Fabian Buck / Andreas Hedrich

Autor: Erkan Kahraman

Zusammenfassung: Die Smarten Tafeln sind vermutlich das Sinnbild schlechthin für die Digitalisierung der Schulen. Sie erleichtern die Unterrichtsvor- und Nachbereitung durch diverse Funktionen und es können mit ihnen z.B. dynamischere Tafelbilder erstellt werden, wobei die Ergebnissicherung per Mausklick erfolgt. Praktisch sind Smarte Tafeln allemal. Die Digitalisierung der Schulen soll aber laut Beschluss der Kultusminister:innen-Konferenz von 2012 auch ganzheitlich ausbilden. Das heißt, dass Schule die Medienkompetenz der Schüler:innen fördern und sie zu kritischem und selbstbestimmten Umgang mit Medien ausbilden soll.

Das Medium in einem Grundschulklassenraum an dem medienkritisch ausgebildet werden kann, ist die Smarte Tafel. Die menschliche Schnittstelle zwischen Schüler:innen und der Tafel ist die Lehrkraft, sie muss Medienkompetenz proaktiv in den Unterricht einbauen. Lehrkräfte können aber aufgrund von Erfahrungen voreingenommen oder durch ungleiche Ausbildungen zurückhalten im Umgang mit den Smarten Tafeln sein. Diese Meinungsumfrage soll aufklären, wie Lehrkräfte zur Smarten Tafel stehen und ob sie denken, dass die Medienkompetenz von Grundschüler:innen durch Smarte Tafeln gefördert werden kann.

Methode: Umfrage mittels Onlinefragebogen

Ergebnisse: In den Ergebnissen spiegeln sich Diskrepanzen zwischen Meinung von Medienbildung und deren tatsächlichen Umsetzung wider. Fast alle Lehrer:innen (94%) erachten die Medienkompetenz bereits in der Grundschule zwar als überaus wichtig und sehen dabei die Smarte Tafel als Grundlage für deren Vermittlung – in der Umsetzung allerdings erklären nur 22% immer die Funktionen der Tafel und 50% handhaben es unterschiedlich. Die Schüler:innen dürfen bei 50% der Lehrkräfte selbst an der Tafel arbeiten und 28% handhaben es unterschiedlich.

Lehrer:innen sind Schnittstellen zwischen Smarter Tafel und Schüler:innen, denn sie entscheiden ob und wie die Tafel genutzt wird. Die Ausbildung der Lehrkräfte an der Digitalen Tafel ist dementsprechend umso wichtiger. Allerdings gaben nur 22,2 % der Befragten an, während des Studiums bereits Erfahrungen mit Smarten Tafeln gesammelt zu haben. Während 66,7 % eine Weiterbildung während ihres Schuldienstes genossen haben. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Lehrer:innen der Smarten Tafeln äußerst positiv gegenüberstehen und auch davon überzeugt sind, dass diese Tafeln Grundschüler:innen Medienkompetenz vermitteln können.

Da Lehrer:innen aber die Schnittstellen zwischen Medium und Schüler:innen sind, sollte die Ausbildung an Digitalen Tafeln weiter ausgebaut werden, um angehenden Lehrer:innen ein tieferes Verständnis für die Smarten Tafeln vermitteln zu können.