Forschungsfrage: Wie nehmen die Schüler*innen Orientierungsläufe mit der App Actionbound im Vergleich zu herkömmlichen Orientierungsläufen im Sportunterricht wahr? 

Forschungswerkstatt: „Medienbildung im Fachunterricht. Games, Tools und Medienkompetenz“ 2021/22 – Andreas Hedrich

Autor*innen: Robin Broksch, Svenja Roeder 

Zusammenfassung:

Die Idee des Geocachings” (Abenteuerspiel) stellt ein interessantes Beispiel für den schulischen Kontext dar, um außerschulische Lernorte kennenzulernen, eine aktive Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand und das entdeckende Lernen zu fördern. Die App Actionbound ermöglicht eine digitale Umsetzung dieser Kompetenzen. Digitale Medien nehmen einen immer größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft ein. Auch im schulischen Kontext wird durch die Verabschiedung der Strategie der Kultusministerkonferenz (KMK) 2016 zur „Bildung in der digitalen Welt“, Medienpädagogik für alle Länder in einen verbindlichen Rahmen gebracht. Die Umsetzung gilt für alle Fächer, auch für den Sportunterricht. Die Anwendung der App Actionbound im Sportunterricht wurde noch nicht ausreichend evaluiert, weshalb das Forschungsprojekt anhand einer qualitativen Forschungsmethode mit Hilfe leitfadengestützter Interviews einen Vergleich zwischen digitalen und herkömmlichen Orientierungsläufen aus Schüler*innen Sicht herstellen soll. Unsere Leitfrage lautet daher: 

Wie nehmen die Schüler*innen Orientierungsläufe mit der App Actionbound im Vergleich zu herkömmlichen Orientierungsläufen im Sportunterricht wahr? 

Methode: Qualitative Forschungsmethode: Insgesamt führten wir 8 Leitfaden gestützte Einzelinterviews mit vier ausgewählten Schüler*innen aus der Oberstufe durch. Die beiden Läufe (mit Hilfe eines Zettels und der App) wurden mit einem Abstand von einer Woche in denselben Gruppen durchlaufen. Direkt nach dem Zettellauf und nach dem Actionboundlauf wurden die Interviews durchgeführt. 

Ergebnisse:

Drei von vier interviewten Schüler*innen würden den digitalen Lauf mit der App weiterempfehlen und dem herkömmlichen Orientierungslauf vorziehen. Dabei wurden vor allem positiv das visuelle und akustische Signal beim erfolgreichen Lösen der Aufgabe hervorgehoben. Die App ermöglichte die Funktion, schon bei Erreichen des richtigen Ortes Punkte zu vergeben, was viele Schüler*innen als motivierend empfanden und sich schnell der nächsten Aufgabe zuwenden konnten. Alle Schüler*innen erkannten und beschrieben den Mehrwert in den Aufgabentypen der Actionbound-Variante. 

Eine Person störte beim Actioboundlauf, dass nur wenige Personen gleichzeitig auf die Karte sehen konnten und somit die Route planen und Aufgaben lesen konnten. Bei dem Lauf mit dem Zettel konnten alle gleichzeitig die Laufroute zur nächsten Station planen und waren in den Prozess involviert. 

Allgemein ist anzumerken, dass die Schüler*innen die Umgebung ihrer Nachbarschaft und der Schule gut kannten. Die Orientierung und das Planen der Route zur nächsten Station erfolgte weniger anhand des Kartenmaterials, sondern mehr durch die Ortskenntnis der Schüler*innen. Dies war unabhängig davon, ob der Lauf mit der App oder dem Zettel durchgeführt wurde.